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Fernsehbeitrag Terra Xpress EK Sichel
Ermittlungen gegen "Planenschlitzer" - Filmbeitrag ZDF Terra Xpress
Ermittlungskommission "Sichel": Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen zehn Verdächtige fest
Am 01.11.2020 ist in der Sendung Terra Xpress ein Beitrag gesendet worden, der in Zusammenarbeit mit dem Kriminalkommissariat 14 (EK Sichel) entstanden ist. Den Link zum Beitrag finden Sie im Artikel unten.

Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss hat Mitte Januar 2019 die Ermittlungskommission "Sichel" eingerichtet. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf geht die Ermittlungskommission gegen eine mutmaßliche Bande von rumänischstämmigen Verdächtigen vor, die ihren Wohnsitz überwiegend in Duisburg haben. Die Gruppe steht im Verdacht, in mehreren Fällen Lkw-Planen zerschnitten und Ladung entwendet zu haben. Zu ihrer Beute gehören beispielsweise Babynahrung, Alkoholika und Metall. Der Name der Ermittlungskommission geht auf die sichelartigen Sichtschnitte zurück, die die Verdächtigen zu Beginn der Taten in Lkw-Planen geschnitten haben.

Der Behördenleiter und Landrat, Hans-Jürgen Petrauschke, ist erfreut über den Verlauf des Einsatzes: „Durch die guten Ermittlungen des zentralen Kriminalkommissariats 14, ist der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss ein Schlag gegen „Planenschlitzer“ gelungen, die vermutlich in ganz Nordrhein-Westfalen Lkw angegangen haben. Die zweistellige Anzahl von Festnahmen sind das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit von mehreren Polizeibehörden und der Staatsanwaltschaft.“  

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (10./11.4), gegen 1:30 Uhr, observierten Zivilkräfte der Polizei einen verdächtigen Fiat Ducato, der auf die Raststätte "Allenstein" in Gelsenkirchen an der Autobahn A 2 fuhr. Mehrere Verdächtige begaben sich offensichtlich zielgerichtet zu einem Lkw, öffneten die Plane und verluden Ware aus dem Lkw in den Fiat. Der angegangene Lkw hatte Zinn (in noch unbekannter Menge) geladen. An der Entladetätigkeit waren weitere Verdächtige beteiligt. Die mutmaßlichen Täter verließen mit dem Fiat Ducato und zwei BMW-Fahrzeugen den Parkplatz und fuhren über die A 2. An der Anschlussstelle Duisburg-Baerl (A 42) stoppten Polizisten den Fiat und nahmen den Fahrer fest. Ein BMW mit zwei Insassen versuchte, sich dort der Kontrolle zu entziehen. Der Wagen fuhr bis zur Ottostraße, dort flüchtete der Fahrer und Beifahrer zu Fuß und der BMW rollte gegen einen geparkten Wagen. Die beiden Insassen dieses BMW konnten an der Ottostraße festgenommen werden. Unter Beteiligung eines Polizeihubschraubers nahmen die Zivilfahnder auch alle vier Insassen des zweiten BMW fest. Zu diesen Festnahmen kam es an der Anschlussstelle Duisburg-Homberg.

Im Zusammenhang mit der Tat an der Raststätte "Allenstein" (Gelsenkirchen) konnte die Polizei alle sieben Verdächtigen festnehmen. In dem Fiat Ducato befand sich eine noch unbekannte Menge Zinn. Der Wagen wurde samt Beute sichergestellt.

Im Anschluss an die Festnahmen durchsuchte die Ermittlungskommission mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei am Donnerstagmorgen (11.4.), gegen 05:30 Uhr, fünf Wohnungen der Verdächtigen in Duisburg-Marxloh und Hochheide. Hierbei konnten drei weitere Verdächtige im Alter von 20, 31 und 38 Jahren festgenommen werden. Bei den Wohnungsdurchsuchungen stellten die Fahnder mögliche Beute unter anderem 27 Kisten Metaxa, Babynahrung, Kaffeepads sowie einen Elektro-Scooter sicher.

Die umfangreichen Maßnahmen am Donnerstag (11.4.) wurden mit Unterstützung der Kreispolizeibehörden Aachen, Duisburg, Bochum, Bonn, Mettmann und Kleve durchgeführt.

Erstmalig auf die Spur der mutmaßlichen Bande war die Polizei nach einer Tat Ende des Jahres 2018 in Dormagen-Nievenheim gekommen. Dort schlitzten Tatverdächtige an den Raststätten Ost und West insgesamt 42 Lkw auf und entwendeten Tee.

Die Ermittlungskommission geht nun der Frage nach, ob die mutmaßliche Bande für insgesamt 31 Tatkomplexe mit mehr als 200 Einzeltaten (auch Versuche) in Betracht kommt. Sofern sich dieser Verdacht bestätigt, wäre ein geschätzter Gesamtschaden von knapp einer Million Euro entstanden.

Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen, ob die mutmaßliche Bande auch in folgenden Städten bzw. Kreisen zugeschlagen hat: Neuss, Hamm, Kreis Kleve (Wachtendonk), Kreis Wesel (Xanten), Kreis Mettmann (Erkrath), Märkischer Kreis (Lüdenscheid).

Die Ermittlungen der Kommission "Sichel" dauern an.

Hier geht es zur gemeinsamen Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Auf die Nachtragsmeldung gelangen Sie hier.  

Beitrag ZDF Terra Xpress (Minute 8:47 bis 19:15)

Hier der Link zur ZDF Mediathek

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