Seit 2020 bietet das LZPD NRW den dualen Studiengang Verwaltungsinformatik (B.Sc.) an und konnte seither über 50 zukünftige IT-Fachkräfte für sich gewinnen.
Während ihres Studiums an der Hochschule Rhein-Waal absolvieren die Studierenden mehrere Praxisphasen beim LZPD NRW in Duisburg: ein Praxisjahr während des dritten und vierten Semester, einen weiteren Abschnitt im achten Semester, in dem auch die Bachelorarbeit geschrieben wird, sowie mehrere kürzere Praxisphasen während der Semesterferien. Diese kürzeren Phasen dauern in der Regel sechs bis acht Wochen.
Gerade die kürzeren Praxisphasen stellen die Behörde vor besondere Herausforderungen, denn alle Studierenden sind gleichzeitig vor Ort, müssen betreut werden, suchen spannende Aufgaben und brauchen einen Platz, um in Ruhe zu arbeiten. Bisher wurden sie verschiedenen Organisationseinheiten zugeteilt und dort individuell betreut. Doch mit der wachsenden Zahl der Studierenden wurde es langsam eng.
Deshalb hat das LZPD NRW jetzt neue Wege eingeschlagen und ein Praxisprojekt angesetzt. Die Idee dahinter: den Studierenden durch reale Anforderungen praxisnahes Arbeiten zu ermöglichen. Ziel war es, sie mit neuen Technologien vertraut zu machen, ihnen einen Einblick in die Behördenarbeit zu geben, sie auf die kommenden Semester an der Hochschule vorzubereiten – und gleichzeitig nützliche Softwarelösungen für das LZPD NRW und die Polizei NRW zu entwickeln.
Für das Projekt wurden zwei Studiengänge gemischt und in Gruppen aufgeteilt. Beide Gruppen erhielten die Aufgabe, anhand eines groben technologischen Rahmens zwei Webanwendungen zu entwickeln: eine Raumbuchungsanwendung sowie einen Gebührenrechner für Polizeikräfte.
Nachdem die erste Woche ganz im Zeichen von Einführungsveranstaltungen und Teambuilding-Maßnahmen stand, hatten die Studierenden anschließend fünf Wochen Zeit, um die beiden Webanwendungen, natürlich mit fachkundiger Begleitung, von Grund auf zu entwickeln.
In einer großen Abschlussveranstaltung konnten die Projektgruppen mit ihrer sehr guten Arbeit überzeugen. Die Anwendungen werden jetzt weiterentwickelt, damit sie im sicheren Polizeinetz eingesetzt werden können.
Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Abteilungen im LZPD NRW und aus den Kreispolizeibehörden haben sich auf die innovative Herangehensweise eingelassen und die Nachwuchskräfte mit ihrem Wissen unterstützt. Für unsere Behörde war die Einführung des Studiengangs Verwaltungsinformatik eine wichtige Investition in die Zukunft, durch die dem Fachkräftemangel im IT-Bereich nachhaltig entgegengewirkt werden kann. Schon während der praxisnahen Ausbildung können die Studierenden einen echten Mehrwert für das LZPD NRW und die Polizei NRW schaffen.